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Viele Wege führen nach Rom - und nicht nur nach Rom

Es gehört dazu, im eigenen Planen und Umsetzen an Begrenzungen zu stoßen. Sie stehen einer kontinuierlichen Weiterarbeit wie eine solide Mauer im Wege. Dazu zählen z.B. Genehmigungen, die verweigert werden, Ressourcen, die akut ausfallen, Außeneinwirkungen wie die Finanzkrise, die unser individuelles Agieren übersteigen und es dennoch bis in seine Wurzeln beeinflussen ...

Bislang habe ich auf solche Mauern mit verstärkter Fokussierung meiner Kräfte und Ideen auf das angestrebte Ziel reagiert. Ich bin wie Don Quijote gegen Windmühlen - sprich: Mauern - mit der Devise angetreten: "wer wagt, gewinnt" oder "steter Tropfen höhlt den Stein". Meine Erfolge waren mäßig und haben mich viel gekostet.

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Bei einem Seminar meinte Matthias Varga von Kibéd: "Es gibt stets viele Wege, viele Deutungen und viele Lösungen". Ich bat ihn um ein konkretes Beispiel für diese vielen Möglichkeiten, sehe ich doch oft nur 2: weiterkämpfen oder aufgeben. Er interpretierte für mich "dableiben oder weggehen": ich kann dableiben, ich kann weggehen, ich kann manchmal dableiben und manchmal weggehen, ich kann weggehen, weil ich nur dann geistig/emotional dableiben kann, ich kann dableiben und zugleich innerlich weggehen ...

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Seine Worte stimmen mich nachdenklich. Möglicherweise ist meine Beharrlichkeit im Kampf gegen Mauern weniger heldenhaft als Anzeichen pflegebedürftiger Phantasie. Wenn es mir gelingt, meine selbstgefertigten Vorstellungen von dem was sein muss und was nicht ein wenig zu öffnen, entdecke ich u. U. viele Wege, die nach Rom führen - und nicht nur nach Rom.

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